Besondere Herausforderungen der Netzwerkpartner stellen die Motivation des Vorhabens:
- der latente Mangel an Fach- und Arbeitskräften aufgrund der dünnen Besiedlung sowie
- die Alterung der Bevölkerung aufgrund des regionaltypischen Wegzugs junger Menschen in Ballungsräume und des demgegenüber stehenden Zuzugs von Ruheständler:innen aus touristischen Motiven,
- die Verschärfung der Situation auf dem Arbeitsmarkt für KMU durch den erheblichen Fachkräftebedarf schnell wachsender Großunternehmen,
- das hohe Aufkommen von Pendler:innen; aus den hier betrachteten Landkreisen (Nordwestmecklenburg, Landkreis Rostock und Ludwigslust-Parchim sowie den beiden Stadtkreisen Rostock und Schwerin) zählen circa 50.000 Personen zu den sogenannten Auspendlern, das sind 2/3 aller Pendler:innen aus MV,
- der Generationswechsel in allen Ebenen der hiesigen Unternehmen, von der Geschäftsleitung bis zu Spezialisten in Produktion und Entwicklung.
Das aus der Fördermaßnahme „REGION.innovativ – Arbeitswelten der Zukunft in strukturschwachen Regionen“ aus der Programmfamilie „Innovation & Strukturwandel“ des Bundesministerium für Bildung und Forschung hervorgegangene Forschungsnetzwerk „KüSTE“ (FKZ: 02L20B060 – 02L20B071) hat mit seinen elf Verbundpartnern aus Mecklenburg-Vorpommern, darunter zwei Forschungsinstituten und neun mittelständischen Industrieunternehmen, das Ziel, digitale und adaptive Methoden zu entwickeln, mittels derer das Erfahrungswissen in den Unternehmen gesichert und effizient weitergegeben werden kann. Es sollen anhand ausgewählter betrieblicher Fallbeispiele neue Möglichkeiten zur Erfassung und bedarfsgerechten Bereitstellung von Prozess- und Methodenwissen entstehen. Diese werden in ein arbeitswissenschaftliches Gesamtkonzept eingepasst, das die Förderung der individuellen Kreativität, die dezentrale Arbeitsausführung sowie Regionalspezifika und demografische Besonderheiten berücksichtigt.
Insbesondere die produzierende Industrie in Westmecklenburg sieht sich einem enormen Fachkräftemangel ausgesetzt. Dieser resultiert aus dünner Besiedlung, Fluktuation, Abwanderung und Überalterung als Ausdruck des demografischen Wandels. Damit einher geht ein fortwährender Generationenwechsel in allen Unternehmensbereichen – von Facharbeiter:innen bis hin zu Führungskräften. Es besteht daher die dringende Notwendigkeit, den Erhalt und Transfer von Erfahrungswissen auf Nachwuchskräfte und Quereinsteigende zu unterstützen.